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Schwere Anschuldigungen in der Formel 1: Manipuliert McLaren auf diese Weise?

Die Auseinandersetzung zwischen Red Bull und McLaren in der Formel 1 nimmt scheinbar kein Ende. Nach wechselseitigen Beschuldigungen bei den Rennen in Baku und Austin flammt nun in São Paulo, Brasilien, ein frischer Vorwurf der Österreicher auf. Demnach soll McLaren Wasser in die Reifen einleiten, um eine bessere Innenkühlung und damit eine längere Lebensdauer zu erreichen. Das Wasser würde durch die Ventile zugeführt, berichtet Auto Motor Sport.

Ein Pirelli-Ingenieur erläutert die Wirkungsweise: Einerseits verdampft ein Teil des Wassers, andererseits verbleibt ein Rest flüssig. Dies führt dazu, dass Wärme effektiver in die Felge geleitet wird. Allerdings wird dadurch die Druckkontrolle im Reifen erschwert, da der Druck mit zunehmender Feuchtigkeit stärker ansteigt und somit die Leistung potenziell beeinträchtigt wird. Somit wird ein möglicher Vorteil dieser Methode in Frage gestellt.

Trotz der Vorwürfe wurden bei den letzten Rennen keine Auffälligkeiten an den Reifen entdeckt. Selbst geringfügige Abweichungen müssten von Pirelli umgehend an die FIA gemeldet werden.

Die Schwelle zum Betrug in der Formel 1 ist sehr hoch. Reifen und Felgen sind individuell gekennzeichnet und die Zuordnung der Reifen zu den Felgen erfolgt zufällig durch Pirelli. Die Montage und Demontage wird ausschließlich von den unabhängigen Service-Technikern von Pirelli durchgeführt.

Red Bull hat möglicherweise selbst vor Jahren mit dieser Technik experimentiert

Nach der Montage dürfen die Teams keine Änderungen mehr vornehmen und besitzen auch nicht die notwendigen Werkzeuge dafür. Die Frage ist nun, wie Red Bull zu dieser Anschuldigung kommt. Interessanterweise soll das Team selbst vor einigen Jahren mit dieser Technik experimentiert haben, zu einem Zeitpunkt, als dies noch nicht untersagt war. Da einige der damaligen Techniker mittlerweile für Teams wie McLaren arbeiten, vermuten die Österreicher nun einen Betrugsfall.

Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Red Bulls Max Verstappen in der WM-Wertung dicht hinter Lando Norris liegt. Verstappen konnte sich am Samstag den Sieg im Sprint in Brasilien sichern, vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri, der offensichtlich eine Stallorder erhielt und Verstappen passieren ließ.

Experten sehen in den Vorwürfen lediglich ein Ablenkungsmanöver von Red Bull. Mit Spannung erwartet man, welche Entwicklungen das bevorstehende Regenrennen in São Paulo mit sich bringen wird. In Austin eskalierte bereits der Konflikt zwischen Verstappen und Norris auf der Rennstrecke.